SARMs Nebenwirkungen: Sind sie gefährlich?

Mit welchen SARMs Nebenwirkungen muss ich rechnen? Kann es gefährlich für mich werden? Genau diese Fragen solltest Du Dir stellen.

SARMs sind zumeist kaum bis gar nicht erforscht. Studien an Menschen können an der Hand abgezählt werden. Fakt ist, dass SARMs einige Nebenwirkungen herbeiführen können.

Und ja, es kann je nach SARM auch gefährlich werden.

Womit Du rechnen musst und was Du tun kannst, um Nebenwirkungen bestmöglich aus dem Weg zu gehen, erfährst Du jetzt.

SARMs Nebenwirkungen im Überblick

Bevor wir auf jede der uns bekannten SARMs Nebenwirkungen näher eingehen, möchten wir Dir einen kurzen Überblick verschaffen.

Alles wissenswerte zum Thema SARMs findest Du übrigens in unserem Komplettratgeber “Was sind SARMs?“.

Folgende SARMs Nebenwirkungen sind uns bekannt.

Häufigere Nebenwirkungen:

Seltene Nebenwirkungen:

Die 4 häufigsten Gründe für Nebenwirkungen durch SARMs:

  1. Produkt (manche SARMs führen häufiger zu Nebenwirkungen)
  2. Produktqualität (oft verunreinigte oder gestreckte Produkte, da der Verkauf illegal ist)
  3. zu hohe Dosierung
  4. zu lange Einnahmedauer (10 Wochen +)

Wie folgt gehen wir genauer auf die jeweiligen Nebenwirkungen ein. Zudem erfährst Du, welche Produkte wir empfehlen.

Die 4 häufigsten Gründe für Nebenwirkungen durch SARMs

Es gibt 4 Gründe, die zumeist der ausschlaggebende Faktor für das Eintreten von Nebenwirkungen sind.

1. Senkung Deines Testosteronspiegels

Eines der Verkaufsmerkmale von SARMs ist, dass sie die Testosteronproduktion nicht unterdrücken.

Das ist falsch. Im Gegenteil.

Männer, die 86 Tage lang täglich 3 mg Ostarine einnahmen, verzeichneten einen Rückgang des freien Testosterons um 23% und des Gesamttestosterons um 43%.

Die Studie selbst wurde von GTx, Inc. in Auftrag gegeben. GTx, Inc. ist eine Pharmaunternehmen, welches SARMs verkauft. Natürlich nur zu Forschungszwecken.

Forscher der Universität Boston fanden vergleichbare Ergebnisse mit Ligandrol. 76 Männer zwischen 21 und 50 Jahren nahmen drei Wochen lang täglich 1 mg Ligandrol ein und verzeichneten einen Rückgang des Testosteronspiegels um 55%.

Der Körper brauchte anschließend knapp 5 Wochen, um Testosteron wieder auf natürliche Weise zu produzieren. Das ist eine verdammt lange Zeit. Genau aus diesem Grund werden nach gewissen SARMs PCT’s (Post Cycle Therapy) empfohlen.

Eine PCT wird durchgeführt, um die Testosteronproduktion des Körpers wieder anzukurbeln.

Unterdrückung von luteinisierenden & follikelstimulierenden Hormonen

SARMs unterdrücken das luteinisierende und follikelstimulierende Hormon, was die Spermienzahl und den Testosteronspiegel senkt.

All dies macht Sinn, wenn man sich die Physiologie ansieht:

Wenn Androgene zugeführt werden, reduziert der Körper seine eigene Produktion androgenähnlicher Stoffe. Wenn Sie genügend Hormone einnehmen, wird Ihr Körper die Produktion einstellen.

Genau dies kann zu starken Nebenwirkungen führen. Sowohl kurzfristig, als auch langfristig.

Einer Studie der Universität Kopenhagen zufolge kann dieser Rückgang der natürlichen Testosteronproduktion noch Jahre nach dem Absetzen von Steroiden (oder SARMs) anhalten.

2. Schlechte Qualität: Nebenwirkungen durch gestreckte SARMs

Legal verkaufte SARMs dürfen lediglich zu Forschungszwecken gekauft sowie genutzt werden.

Die meisten SARMs aus im Internet zu findenden Shops landen jedoch nie in einem Labor. Stattdessen werden sie von Sportlern, Bodybuildern und Fitnessbegeisterten verwendet.

Der Verkauf an Endverbraucher ist nicht erlaubt, jedoch gibt es immer Wege, an verbotene Substanzen zu kommen.

Das Problem beim Kauf nicht legaler Substanzen wie SARMs ist:

  • Unzureichende Qualitätskontrollen oder Produktionsabkürzungen führen zu einer Verunreinigung des Medikaments.
  • Zugabe von schwächeren, möglicherweise schädlichen Bestandteilen zur Steigerung des Gewinns.
  • Falsche Etikettierung zur Steigerung des Gewinns.

Die USADA (United States Anti-Doping Agency) hat eine interessante Studie diesbezüglich durchgeführt. Es wurden 44 SARMs von 21 verschiedenen Online-Händlern gekauft. Allesamt wurden sie überprüft.

Die Forscher baten die Verkäufer um eine “Überwachungskette” der Waren, aus der hervorgeht, wer sie nach ihrer Herstellung behandelt hat (und wer somit die Möglichkeit hatte, sie zu manipulieren). (Wagoner et al., 2017)(1)

Folgendes wurde in der Studie herausgefunden:

  • 23 (52%) der Waren enthielten SARMs.
  • 17 (39%) enthielten neben den SARMs weitere unerlaubte Dopingmittel.
  • 4 (9%) enthielten kein SARM, obwohl es als solches verkauft wurde.
  • 11 (25%) enthielten nicht aufgeführte Substanzen.
  • nur 18 (41%) Produkte enthielten genau das, was auf dem Produkt angegeben war.

Fazit der Studie:

In dieser begrenzten Untersuchung mit chemischen Analysen von 44 Produkten, die als selektive Androgenrezeptormodulatoren vermarktet und über das Internet verkauft wurden, enthielten die meisten Produkte nicht zugelassene Arzneimittel und Substanzen. Nur 52 % enthielten selektive Androgenrezeptormodulatoren. Viele waren ungenau etikettiert.

(Van Wagoner et al., 2017)(1)

Wie die USADA-Untersuchung zeigt, verpflichtet keine staatliche Behörde die Hersteller von SARMs zur Einhaltung von Regeln. Viele Hersteller sind sich dessen bewusst und interessieren sich hauptsächlich für den Profit.

3. Zu hohe Dosierung

Da SARMs nur zu Forschungszwecken genutzt werden dürfen und fast keine Studien an Menschen durchgeführt wurden, gibt es auch keine offizielle Dosierungsempfehlung.

Viele Nutzer starten mit sehr hohen Dosierungen (in Relation zu den Dosierungsmengen aus vorhandenen Studien), damit potentielle Ergebnisse schneller erreicht werden.

Genau damit setzen sie sich einem hohen Risiko aus.

Umso höher die Dosierung des SARMs, umso größer ist die Chance auf Nebenwirkungen.

Wir empfehlen grundsätzlich auf die Einnahme von SARMs zu verzichten – abgesehen davon, dass sie sowieso illegal sind.

Solltest Du dennoch SARMs einnehmen, würde wir mit einer möglichst geringen Dosis anfangen und diese bei Bedarf langsam steigern.

4. Zu lange Einnahmedauer

SARMs werden in bestimmten Zyklen eingenommen, um dem Körper eine Pause zu verschaffen. Die Zyklenlänge liegt zumeist bei 8-10 Wochen. Dies variiert je nach SARM.

So zumindest die Empfehlung.

Wie bei der Dosierung gibt es auch hier Personen, die aus der Reihe tanzen.

Umso länger Du SARMs einnimmst, umso mehr und schwerwiegender fallen die Nebenwirkungen aus. Nimmst Du SARMs zu lange ein, können sie deinen Körper nachhaltig schädigen.

Auch das wieder hochfahren der natürlichen Testosteronproduktion wird zu einem schwierigen Unterfangen.

Welche SARMs Nebenwirkungen sind bisher bekannt?

Bisher laut Studien und Erfahrungen bekannte Nebenwirkungen von SARMs.

Da SARMs in fast allen Fällen sehr schlecht bis gar nicht erforscht wurden, sind auch kaum offizielle Nebenwirkungen bekannt.

Einige Sportler gehen somit nach dem “Trial and Error” Prinzip vor.

Fast alle aufgeführten SARMs Nebenwirkungen stammen somit von Erfahrungen bisheriger Nutzer.

Mehr zu den positiven Effekten von SARMs erfährst du hier.

SARMs können das Krebsrisiko erhöhen

Cardarine verursachte Krebswucherungen im Darm von Mäusen, wodurch mehrere wichtige Untersuchungen unterbrochen wurden. (Gupta et al., 2004)(2)

Wer sich die Studie genauer anschaut, wird sehen, dass die Dosierungen sehr hoch angesetzt wurden. Viel höher als die Dosierung von herkömmlichen Nutzern. Doch dafür gibt es einen guten Grund.

Nagetiere benötigen höhere Dosen bestimmter Medikamente, weil sie diese schneller abbauen.

Den Mäusen wurden 10 mg Cardarin pro kg und Tag verabreicht, was umgerechnet auf den menschlichen Metabolismus 75 mg pro Tag für einen 90 Kilogramm schweren Mann entspricht.

Da Menschen und Nagetiere nur 8 % ihrer DNA gemeinsam haben, ist es unmöglich, die Ergebnisse der Rattenstudie auf den Menschen zu übertragen, so dass es ungewiss ist, ob Cardarine oder andere SARMs unser Krebsrisiko erhöhen.

Trotzdem sollte man diesen Aspekt nicht außer Acht lassen, bis das Gegenteil bewiesen wurde.

SARMs können leberschädigend sein

Jüngste Fallstudien haben ergeben, dass eine zwei- bis fünfwöchige Einnahme von SARMs zu Leberschäden führen kann. (Barbara et al., 2020)(3)

SARMs werden zumeist als Muskelaufbaupräparat (und damit in ziemlich hohen Dosen) verwendet.

SARMs können die Leber wie anabole Steroide schädigen und ebenso eine cholestatische Hepatitis verursachen.

Leberschäden wiederum können zu Gelbsucht oder erhöhten Leberenzymen führen.

Heißt: Wenn SARMs häufig verwendet werden, können Leberschäden auftreten.

Aufgrund des steigenden Konsums von Sportlern nehmen die Fälle von Leberschäden zu.

Folgende Nebenwirkungen wurden in der Studie ebenfalls verzeichnet:

  • Juckreiz,
  • Appetitlosigkeit,
  • Übelkeit,
  • Lethargie,
  • und Gelbsucht (juckende Haut)

Haarausfall: Qualität & Dosierung sind ausschlaggebend

Viele Nutzer berichten von Haarausfall während der Nutzung von SARMs.

Wie schon erwähnt reduzieren oder unterdrücken fast alle SARMs die Anzahl der vom Körper produzierten natürlichen Testosteronhormone. Einige unterdrücken dies in hohem Maße (so sehr, dass sie den Körper sogar schwer schädigen), während andere sie nicht so sehr unterdrücken.

Testosteron spielt die größte Rolle bei der DHT-Bildung. DHT ist einer der Hauptverursacher für Haarausfall.

Die Testosteron-Unterdrückung von SARMs sollte somit sogar Haarausfall verhindern/verlangsamen können.

Warum also wird so oft von Haarausfall als Nebenwirkung gesprochen?

Nach unserer Recherche und bisherigen Erfahrungen scheint der Verlust von Haaren durch SARMs hauptsächlich an folgendes gebunden zu sein:

  • Qualität des Produktes (oft gestreckt oder verunreinigt)
  • zu hohe Dosierung

Natürlich kann es auch sein, dass bestimmte SARMs den Körper auf bisher nicht erforschte Weisen beeinflussen und somit zu Haarausfall führen.

Doch es gibt noch mehr Gründe, welche zu Haarausfall während der SARMs-Kur führen können. Mehr erfährst Du in unserem Ratgeber zum Thema Haarausfall durch SARMs (dort findest Du auch Tipps, um dem entgegenzuwirken).

Gynäkomastie

Verursachen SARMs männliche Gynäkomastie? Da Testosteron in Östrogen und DTH umgewandelt wird, kann dies wahr sein.

SARMs verbrauchen die Androgenrezeptoren des Körpers. Folglich kann Testosteron an weniger Androgenrezeptoren binden.

Dadurch kann übrig gebliebenes Testosteron in Östrogen und DTH umgewandelt werden. Höhere Dosen können zu mehr ungebundenem Testosteron führen, wodurch der Östrogenspiegel bei Männern ansteigt.

Ein höherer Östrogenspiegel kann zu Gynäkomastie führen. (Lucas et al., 1987)(4)

Akne

Niemand mag Akne.

Die schlechte Nachricht: SARMs können Akne verursachen.

Beziehungsweise kann ein hoher Testosteronspiegel Akne verursachen. SARMs unterdrücken zwar die natürlich Testosteronproduktion, jedoch ahmen sie die Wirkungsweise von Testosteron nach, wodurch der Talggehalt in der Haut gesteigert wird.

Talgheitige Haut behindert den Abtransport abgestorbener Zellen und verursacht Akne im Gesicht.

Verringerte Libido

SARMs oder verwandte Produkte können der sexuellen Gesundheit schaden. Die Einnahme kann die Hormonproduktion verändern und steroidähnliche Nebenwirkungen hervorrufen. (5)

Auch geht hieraus hervor, dass SARMs die Spermienzahl verringern kann.

Anabole Steroide werden nicht selten mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht. SARMs wirken zwar auf eine andere Art und Weise, jedoch ist nicht ausgeschlossen, dass sie ebenfalls zu einer solchen Nebenwirkung führen könnten. (Osta et al., 2016)(6)

Gibt es SARMs ohne Nebenwirkungen?

Nein, es gibt keine SARMs ohne Nebenwirkungen. Dies ist einer der Gründe, weshalb es bis dato keine SARMs legal zu kaufen gibt.

Der aktuelle Stand: Zu wenig Studien. Zu viele Nebenwirkungen.

Doch gibt es SARMs, die zu weniger Nebenwirkungen als andere führen. Diese wirken i.d.R. weniger stark. Doch wirst du bei höheren Dosierungen auch hier mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben.

Dazu zählen beispielsweise:

Hochqualitative SARMs Alternativen haben wenig bis keine Nebenwirkungen

Willst du auf Nummer sich gehen und deinem Körper keine Schäden zufügen, bieten sich SARMs Alternativen an. Sie versuchen die Wirkung bestmöglich nachzuahmen, wirken jedoch etwas schwächer.

Starke Wirkungen geht zumeist immer mit Nebenwirkungen einher.

Willst du keine Nebenwirkungen, musst du eine schwächere (nicht schwache) Wirkung in Kauf nehmen.

In den USA ist Crazybulk ganz oben dabei. Crazybulk gehört zu einem der größten Supplement-Herstellern, wenn es um Muskelaufbau oder das Cutting geht. Selbst bekannte Bodybuilder wir Nelson Lopes oder Christopher Tripp stehen hinter Crazybulk.

Seit wenigen Wochen dürfen sie ihre SARMs Collection nun auch offiziell in Deutschland vertreiben.

Hier findest du unsere Auswahl sowie die aktuell besten Preise zu den SARMs Alternativen.

FAQ: Häufige Fragen zum Thema SARMs Nebenwirkungen

Ja, SARMs können lebertoxisch sein. SARMs (wie Ligandrol oder Ostarin) und/oder Substanzen für eine PCT können bei Amateursportlern, die versuchen, Muskeln aufzubauen, cholestatische Leberschäden verursachen, welche mit einer vergleichsweise verlängerten Erholungszeit einhergehen.

Quellen:

  1. Wagoner, R. M. V., Eichner, A., Bhasin, S., Deuster, P. A., & Eichner, D. (2017, November 28). Chemical Composition and Labeling of Substances Marketed as Selective Androgen Receptor Modulators and Sold via the Internet – PubMed. PubMed; www.ncbi.nlm.nih.gov. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29183075
  2. Gupta, R. A., Wang, D., Katkuri, S., Wang, H., Dey, S. K., & DuBois, R. N. (2004, March 1). Activation of nuclear hormone receptor peroxisome proliferator-activated receptor-delta accelerates intestinal adenoma growth – PubMed. PubMed; www.ncbi.nlm.nih.gov. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14758356/
  3. Barbara, M., Dhingra, S., & Mindikoglu, A. L. (2020, June 11). Ligandrol (LGD-4033)-Induced Liver Injury – PMC. PubMed Central (PMC); www.ncbi.nlm.nih.gov. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7304490/
  4. Lucas, L. M., Kumar, K. L., & Smith, D. L. (1987, August 1). Gynecomastia. A worrisome problem for the patient – PubMed. PubMed; pubmed.ncbi.nlm.nih.gov. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3615318/
  5. https://www.sportintegrity.gov.au/what-we-do/education/health-effects-of-doping#toc2
  6. Osta, R. E., Almont, T., Diligent, C., Hubert, N., Eschwège, P., & Hubert, J. (2016, February 6). Anabolic steroids abuse and male infertility – PMC. PubMed Central (PMC); www.ncbi.nlm.nih.gov. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4744441/

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